Übersehen kann man ihn nicht. Sein Ruf eilt ihm aber ohnehin weit voraus. Der Patscherkofel ist eine "lebende" Legende. Seine Geschichte geht dabei weit zurück. Wir haben einen Blick darauf gewagt.
Von den Innsbruckern wird er schlicht „Kofel“ genannt. Oder einfach liebevoll „mein Kofel“. Im bayrischen Sprachgebrauch bezeichnet ein Kofel schlicht eine „Bergkuppe“. Und da dieser nun mal im Gemeindegebiet von Patsch liegt, war der Name für die markante Erhebung im Süden Innsbrucks schnell gefunden: Nämlich Patscherkofel.
Markanter Orientierungspunkt
Der 2.246 Meter hohe Gipfel der Tuxer Alpen bietet mit dem Sender Patscherkofel auf der Spitze einen optimalen Orientierungspunkt. Egal ob innerhalb Innsbrucks oder unterwegs in der Umgebung. Wer im Gegenzug die Perspektive wechselt und die Spitze – pardon, Kuppe – erklimmt, der wird mit einem herrlichen Panoramablick über Innsbruck, Nordkette, Inntal, Stubaital sowie Wipptal belohnt.
Freundlich wacht der Patscherkofel seit Millionen von Jahren über seine Umgebung. Das einprägsame Aussehen verdankt der Berg der letzten Eiszeit, deren Gletscher bis etwa 20.000 v. Chr. die ehemals ruppige Bergspitze zur runden und unbewaldeten Kuppe abgeschliffen haben. Die ersten Jäger dürften etwa 11.000 v. Chr. nicht nur beim Blick auf, sondern allen voran vom Berg hinab über die Weite des grünen Inntals gestaunt haben. Ausgrabungen und Funde aus der Steinzeit belegen erste Siedlungen im Inntal und am Fuße des Patscherkofels. Etwa 15 v. Chr. errichteten die Römer das befestigte Kastell Veldidena (heute Innsbrucker Stadtteil Wilten) und das heutige Innsbruck etablierte sich aufgrund seiner günstigen Verkehrslage als zentraler Knotenpunkt zwischen dem Brennerpass und den Voralpen.
Kein Innsbruck ohne Patscherkofel
In dem Maße wie Innsbruck und die umliegenden Gemeinden mit den Jahrhunderten wuchsen, wurde der Kofel im Laufe der Zeit zum beliebten Hausberg der Städter, die vor allem im letzten Jahrhundert begannen, ihre Freizeit auch oben auf dem Berg zu verbringen. Dort droben entdeckten Sie die unberührte Natur, den phantastischen Blick und die frische Luft hoch oben über den Dächern Innsbrucks. Kaum verwunderlich, dass über eine Erschließung des Freizeitbergs schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts nachgedacht wurde. Was aus diesem Vorhaben geworden ist gibt es im Beitrag „Eine bewegte Seilbahngeschichte“ nachzulesen.