Vor 42 Jahren ludt Innsbruck und auch der Hausberg zu den zweiten Olympischen Spielen binnen zwölf Jahren. Wir haben in der Geschichte noch einmal geblättert.
Ein ganzes Land hielt den Atem an, bangte, zitterte und lag sich am Ende mit Tränen in den Augen überglücklich und erleichtert in den Armen. Der 5. Februar 1976 war mehr als ein gewöhnlicher sonniger Wintertag in Tirol. Mehr als ein einfacher Donnerstag im Februar am Patscherkofel. Es war vielmehr der Tag an dem Franz Klammer 60.000 Zuschauer im Zielbereich der Olympia-Abfahrt in Ekstase versetzte und Österreich in ein rot-weiß-rotes Jubelmeer verwandelte. Mit 33 Hundertstel Vorsprung feierte der Kärntner mit der Nummer 15 vor dem Schweizer Bernhard Russi den umjubelten Olympiasieg. Franz Klammer erreichte an diesem Tag Helden- und der ehrwürdige Patscherkofel Legendenstatus.
Dabei wurzelte dieses Märchen einst in purem Zufall. Oder war es doch Schicksal? In jedem Fall musste es einfach so kommen. Davon sind viele Menschen bis heute überzeugt. Denn den Zuschlag für die XII. Olympischen Winterspiele bekam zunächst Denver in den USA. Nachdem sich die Bevölkerung aber im Vorfeld gegen die Verwendung von Steuergeldern für die Spiele aussprach, rückte Innsbruck zum zweiten Mal nach 1964 in den Fokus. Die zweite Vergabe des IOC (Internationales Olympisches Komitee) fiel schließlich im November 1973 auch auf die Tiroler Landeshauptstadt.
Am 04. Februar 1976 wurden die XII. Olympischen Winterspiele dann feierlich am Bergisel in Innsbruck eröffnet. Das Organisationskomitee hatte im Vorfeld alle Hände voll zu tun, denn ein schneearmer Winter sorgte bei den Verantwortlichen für viele Bedenken. Um die Durchführung der alpinen und nordischen Bewerbe auch sicherzustellen wurde im Vorfeld Schnee aus dem Wipptal zu den Sportstädten transportiert. Eine Woche vor Beginn der Spiele sorgte kräftiger Schneelfall schließlich für Erleichterung bei allen Beteiligten. Der Patscherkofel war in Zeiten der fünf Ringe Austragungsort der Olympiaabfahrt der Herren und der Bob- und Rodelbewerbe. In Igls, am Fuße des Innsbrucker Hausbergs wurden hierfür umfangreiche bauliche Maßnahmen getroffen. Für 110 Millionen Schilling wurde die Bob- und Rodel-Kunsteisbahn in den Jahren 1974 und 1975 umgebaut und für die Spiele vorbereitet.